In memoriam

Das Kurpfälzische Museum nimmt Abschied von Dr. Renate Ludwig (1955 - 2024)

Renate Ludwig 2020 in der Ausstellung "Herkules - Unsterblicher Held", Foto KMH
Renate Ludwig 2020 in der von ihr kuratierten Ausstellung "Herkules - Unsterblicher Held" im Kurpfälzischen Museum, Foto KMH

Der Tod von Renate Ludwig am 14. November 2024 hat das Team des Kurpfälzischen Museums schmerzlich getroffen. Renate Ludwig kam 1993 an das Kurpfälzische Museum und leitete bis zu ihrem Ruhestand 2022 die Abteilung Archäologie und Denkmalschutz. Gleich zu Beginn übernahm sie die Neugestaltung der Archäologischen Sammlung, die bereits 1995 eröffnet werden konnte.

Der römischen Geschichte und Archäologie Heidelbergs galt ihr besonderes Interesse. Die Ergebnisse des von ihr initiierten DFG-Forschungsprojekts zum römischen Gräberfeld in Heidelberg-Neuenheim wurden 2009 vorgelegt und der Öffentlichkeit in einem aktualisierten Teilbereich der Sammlung zugänglich gemacht. Darüber hinaus setzte sie ihr Fachwissen dafür ein, dem Museumspublikum auch überregionale archäologische Themen in Sonderausstellungen zu präsentieren.
Zunächst durch das damalige Landesdenkmalamt ehrenamtlich als Denkmalpflegerin betraut, konnte Renate Ludwig die Archäologie am Kurpfälzischen Museum als Untere Denkmalschutzbehörde institutionalisieren. Ihrem Einsatz ist es mitzuverdanken, dass der Heiligenberg – 1997 durch den „Keltenweg“ touristisch erschlossen – 2011 als vorgeschichtliches Geländedenkmal zum Grabungsschutzgebiet erklärt wurde. Damit trug sie maßgeblich zum Erhalt und zur Erforschung der Bodendenkmäler Heidelbergs bei und konnte deren Wert für nachfolgende Generationen im öffentlichen Interesse verankern.

Zahlreiche von ihr und ihrem Team durchgeführte Ausgrabungen ließen die Forschungsdichte in Heidelberg kontinuierlich anwachsen. Sensationelle Funde, wie eine vollständig erhaltene Jupitergigantensäule, zählen heute zu den Highlights des Museums.

Renate Ludwig setzte sich mit Leidenschaft und Standhaftigkeit für die archäologische Arbeit ein. Ihr Engagement galt nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der ehrenamtlich Tätigen – ein Vermächtnis, das weit über ihre aktive Zeit hinaus nachwirkt. 

(Erstellt am 21. November 2024)