Keltenort Heidelberg wird eröffnet

Attraktionen auf dem Heiligenberg und im Kurpfälzischen Museum

Der Infopoint Heiligenberg erinnert an die von Ringmauern umgebene keltische Siedlung auf dem Heiligenberg (Foto: KMH).
Der neue Infopoint erinnert an die von Ringmauern umgebene keltische Siedlung auf dem Heiligenberg (Foto: KMH).

Mit dem Abschluss des 2022 gestarteten Projektes „Heidelberg und seine Kelten“ zählt Heidelberg demnächst zu den herausragenden Kulturstätten des Keltenlandes Baden-Württemberg. Die Eröffnung findet am Freitag, 11. April, auf dem Heiligenberg im Beisein von Staatssekretär Arne Braun, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, und Bürgermeisterin Martina Pfister statt. Hier kommen die Beteiligten zusammen, die unter Federführung des Kurpfälzischen Museums die kulturpolitische Konzeption „Baden-Württemberg und seine Kelten“ in Heidelberg verwirklicht haben.
Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.
Eine Anmeldung ist bis 7. April im Kurpfälzischen Museum erforderlich.

Programm Eröffnung
Freitag, 11. April, 12 Uhr
Infopoint am Parkplatz Heiligenberg
ERÖFFNUNG: Martina Pfister, Bürgermeisterin der Stadt Heidelberg, Dezernentin für Kultur, Bürgerservice und Kreativwirtschaft
GRUSSWORTE: Arne Braun, Staatssekretär, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg;  
Dr. Jutta Weber, Geschäftsführerin Geo Naturpark Bergstraße-Odenwald (UNESCO Global Geopark)
EINFÜHRUNG INFOPOINT: Dr. Tobias Schöneweis, Archäologe, Kurpfälzisches Museum Heidelberg
BESICHTIGUNG PFOSTENSCHLITZMAUER: Bert Burger, Architekt, Vorsitzender Schutzgemeinschaft Heiligenberg

Maßstabgetreues Modell einer keltischen Pfostenschlitzmauer auf dem Heiligenberg (Foto: KMH)

Infopoint, Pfostenschlitzmauer und Keltenweg auf dem Heiligenberg
Rund 200 Jahre lang lebten die Kelten auf dem Heiligenberg. Steinübersäte Terrassen zeugen dort von zwei mächtigen Befestigungswällen, welche die eisenzeitliche Ansiedlung im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. umschlossen. Heute liegen die keltischen Spuren weitgehend im Wald verborgen. Der Bau der Klosteranlagen und der Thingstätte sowie die Land- und Forstnutzung haben das Gelände des Heiligenbergs in der Vergangenheit mehrfach verändert.
Die 2019 auf Landesebene vorgestellte Konzeption „Baden-Württemberg und seine Kelten“ hat sich zum Ziel gesetzt, die historische Bedeutung dieser Kulturepoche an besonderen Fundstätten und Museen im Land sichtbar und erfahrbar zu machen. 2022 wurde der Förderantrag des Kurpfälzischen Museums bewilligt, so dass die herausragende Bedeutung der keltischen Siedlung auf dem Heiligenberg mit Mitteln des Bundes, des Landes und der Stadt Heidelberg an mehreren Stationen veranschaulicht werden konnte.
Gleich am Parkplatz vermitteln Infotafeln und ein Landschaftsmodell Wissenswertes über die Kelten und die Kulturgeschichte des Heiligenbergs. Sie sind eingebunden in ein Pfostenfeld, das kreisförmig angelegt an die einst 5 km lange, doppelte Ringmauer erinnert. Auf den Holzstelen werden der berühmte Heidelberger Keltenkopf, ein Mühlenstein, eiserne Wagenteile und ein Spitzbarren präsentiert. Die Kopien der Fundstücke sind aus wetterfestem Metall gefertigt. Wer hier das Smartphone nutzt, kann sich Kurzvideos anschauen, die diese keltischen Relikte zum Leben erwecken.
Der vom städtischen Forst- und Landschaftsamt gestaltete Infopoint lädt zur neu beschilderten Erkundungstour entlang des Keltenweges ein. Der 2,5 km lange Rundwanderweg führt entlang des inneren Ringwalls der alten Keltensiedlung und ist Teil des UNESCO Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald. Die aktualisierten Infotafeln geben an 11 Stationen interessante Einblicke in die Kulturgeschichte des Berges. Zudem liefert die neue Kelten-App mit Augmented Reality fantastische Einblicke in die einstige Lebenswelt auf dem Heiligenberg.

Am westlichen Wiesenrand bei der Waldschenke führt das maßstabgetreue Modell einer keltischen Pfostenschlitzmauer vor Augen, wie imposant die Ausmaße der einstigen Schutzmauern waren. Den Bau des 4 Meter hohen und 10 Meter langen Mauerstückes realisierte Architekt Bert Burger, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Heiligenberg.

Der Heidelberger Keltenkopf ist der Blickfang am neuen Infopoint und im Kurpfälzischen Museum (Abb. KMH).
Der berühmte Heidelberger Keltenkopf steht im Mittelpunkt der neu gestalteten Keltenpräsentation im Kurpfälzischen Museum (Visualisierung KMH).

Multimediale Präsentation der Funde im Kurpfälzischen Museum
Die archäologischen Funde vom Heiligenberg gehören seit langem zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken im Kurpfälzischen Museum.
Durch das Projekt „Keltenland Baden-Württemberg“ gelang die Neugestaltung des Raumes rund um den Heidelberger Keltenkopf und die Kulturgeschichte des Heiligenbergs nicht nur im zeitgemäßen, multimedialen Format. Auch die Einrichtung eines Treppenliftes ist ein weiterer Schritt in Richtung Barrierefreiheit des Kurpfälzischen Museums.
 
Die keltischen Fundstücke stehen neben der archäologischen Forschungsgeschichte im Mittelpunkt des neuen Ausstellungsbereichs. Eine großräumige Videoinstallation informiert über die Kelten in Heidelberg und schafft eine lebendige Atmosphäre. Hologrammtechnik in den Vitrinen sorgt für verblüffende Effekte, indem sie die einstige Verwendung der originalen Funde räumlich vor Augen führt. So fügt sich beispielsweise aus wenigen Radteilen ein kompletter Wagen zusammen, oder aus einem Steinrelikt entsteht wie von Zauberhand eine funktionstüchtige Handmühle. Erweitert wird das Keltenerlebnis im Museum durch die von der Manfred Lautenschläger-Stiftung finanzierte HD Discovery Station. Die virtuelle Zeitreise auf dem Panoramabildschirm ist bereits seit einigen Jahren ein Besuchermagnet. Mit dem neuen Ausstellungsbereich „Heidelberg und seine Kelten“ ist das Kurpfälzische Museum um eine große kulturgeschichtliche Attraktion reicher.

Über das Förderprojekt

Der Erlebnisort „Heidelberg und seine Kelten“ ist Teil des landesweiten Programmes „Keltenland Baden-Württemberg“.
Das Projekt wurde finanziert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und die Stadt Heidelberg.
 
Projektverantwortung: Kurpfälzisches Museum Heidelberg
 
Kooperationspartner:
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald (UNESCO Global Geopark)
Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
Museum Keltenwelt am Glauberg
Schutzgemeinschaft Heiligenberg
Stadt Heidelberg, OB-Referat und Fachämter
 
Information zur Anreise Heiligenberg
Zu Fuß von der Altstadt auf den Heiligenberg (440 Meter ü.M.) in einer knappen Stunde. Vom 1. Mai bis 31. Oktober fährt die Buslinie 38 an Sonn- und Feiertagen vom Hans-Thoma-Platz auf den Heiligenberg. Anfahrt mit dem PKW über Handschuhsheim, an der Waldschenke gibt es einen Parkplatz.
Öffnungszeit der Klosteranlage: 1. März bis 30. September, täglich außer Montag und Dienstag von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr (1.Oktober bis 30. Dezember bis 16:30 Uhr)
Kontakt Kulturamt: 06221 58-33000; E-Mail kulturamt@heidelberg.de

Weiterführende Seiten:
Kulturstaatsministerium
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Keltenland Baden-Württemberg