Hand in Hand
Eine Wettbewerbsausstellung der deutsch-afghanischen Initiative e.V.
8. Oktober 2023 bis 28. Januar 2024
regulär geöffnet: Mi, Sa, So, 13 - 18 Uhr
öffentliche Führungen durch die Ausstellung
Mittwoch, 24. Januar 2024, 17 Uhr
Sonntag, 28. Januar 2024, 15 Uhr
Zum zweiten Mal gastiert das von der Deutsch-Afghanischen Initiative (DAI e.V.) ins Leben gerufene Stickprogramm Guldusi in der Textilsammlung Max Berk. Der 2002 von Deutschen und Afghanen in Freiburg gegründete Verein verwirklicht in erster Linie Schulprojekte in Afghanistan, fördert aber auch seit 2004 durch Stickprojekte in Laghmani (nördlich von Kabul) und bei Herat (Westafghanistan) die finanzielle Lage afghanischer Frauen und damit auch ihrer Familien.
Die von Hand gestickten Unikate werden von der DAI in Europa verkauft und dienen dort z.T. als »Keimling« für künstlerisch-kreative Arbeiten, denn im Rahmen von Wettbewerben zu verschiedenen Themen werden Textilschaffende dazu eingeladen, die gestickten Unikate in eigene Gestaltungen zu integrieren. Zu diesem Procedere passt der Titel des Wettbewerbs „Hand in Hand“ besonders gut; aber auch im Sinne von ‚etwas zusammen angehen, ein Ziel gemeinsam anstreben‘ kann Hand in Hand verstanden werden. 46 Objekte aus fünf europäischen Nationen beeindrucken durch ihre Vielfalt.
In dem zweiten Ausstellungsprojekt „Faces to Faces“ präsentieren zehn europäische Künstlerinnen Textilarbeiten, die auf der Basis von fotografischen Porträts afghanischer Stickerinnen entstanden sind.
Frauen in Afghanistan zu fotografieren ist nicht einfach. Die Stickerinnen von Laghmani leben auf dem Land, verlassen den Hof nicht ohne Begleitung und verhalten sich im Rahmen konservativer Traditionen. Die Initiatorin von Guldusi, Pascale Goldenberg, trifft die Frauen in den Dörfern regelmäßig seit 19 Jahren, jedoch nur eine kleine Minderheit von ihnen ließ sich bislang fotografieren. Aus diesen Porträts entstanden unter Einbeziehung der ganzen Bandbreite textiler Möglichkeiten neue, interessante Kreationen.